Tauchen auf Teneriffa

Tauchen auf Teneriffa

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Endlich – ich erfülle mir einen langersehnten Wunsch und absolvierte einen Tauchschein. Vor zwei Jahren nahm ich an der Algarve an einem Schnuppertauchkurs, welcher sich im Pool abspielte, teil und habe mir fest vorgenommen irgendwann einmal einen Tauchkurs zu belegen. Dieses Jahr beschlossen wir unseren Urlaub auf Teneriffa zu verbringen und buchten das Hotel Roca Nivaria im Süden der Insel in Playa Paraiso.

Noch in Deutschland, entdeckte ich durch Zufall, dass sich in der Nähe von unserem
Hotel eine Tauchbasis befindet. Kurzerhand habe ich sofort einen Einstiegskurs für uns gebucht und einen Termin bei unserem Hausarzt vereinbart, der uns unbedingt ein „Tauchtauglichkeitszeugnis“ ausstellen musste.

Nach nur 4 Stunden Flug kamen wir am Spätnachmittag auf Teneriffa an und erreichten nach nur ca. 20 Minuten Busfahrt unser Hotel. Schon auf der Fahrt zum Hotel bekamen wir einen ersten Eindruck von der faszinierenden Vulkaninsel und erblickten dort in der Ferne den berühmten Teide (höchste Erhebung Spaniens –Vulkanberg).

 

Tags darauf, am frühen Morgen, gingen wir sofort zu unserer Tauchbasis die nur schlappe 150 Meter vom Hotel entfernt liegt – voller Erwartung und Neugier was nun auf uns so
alles zukommen wird. Kaum angekommen werden wir hier von allen sehr freundlich empfangen und nehmen erst einmal auf der gemütlichen Sonnenterrasse Platz. Unser Tauchlehrer Marco, der uns die nächsten 6 Tage betreuen wird, erklärt uns wie der Ablauf
unseres Kurses sein wird. Wir bekommen die komplette Grundausrüstung eines Tauchers zugeteilt, wie Tauchermaske (nicht Brille sagen, kostet sonst ein Radler), -anzug, Jacket, Flossen, Bleigürtel und den Lungenautomaten. Für diese Equipment sind wir bis zum
Ende unseres Tauchkurses verantwortlich.

Der Vormittag verrinnt wie im Flug und wir dürfen endlich in die Mittagspause gehen, weit habe ich es ja nicht zu den herbeigesehnten leckeren Speisen. Bald geht der Kurs weiter und wir lernen den Umgang mit unserer ABC-Ausrüstung (Tauchermaske, Schnorchel und Flossen) in der zur Tauchbasis gehörenden riesigen Poolanlage. Die Übung mit dem Wasser-Nase-Reflex bereitet mir zuerst einige Schwierigkeiten aber nach mehrmaligen Üben und der richtigen Unterweisung durch unseren Tauchlehrer schaffe ich es zum Schluss ohne Wasser zu schlucken.

Am nächsten Morgen lernen wir in einer weiteren Theoriestunde die wichtigsten Handzeichen unter Wasser sowie zum Beispiel das Gesetz von Boyle und Marriot (Druck und Volumen). Mir wird bewusst, dass es sich hierbei um eine Risikosportart dreht und jede Handlung gut und mit Ruhe durchdacht werden muss, sowohl über wie unter Wasser. Hektik und Panik ist hier fehl am Platz. Später geht es dann zu unserem ersten Tauchgang ins offene Meer. Wir packen unsere Sachen in einen Seesack und fahren mit dem Kleinbus in das ca. 15 Minuten entfernte El Portillo. Ganz nervös, ob ich auch alles richtig umsetzen werde, begebe ich mich ins Meer. Tausend Gedanken schießen mir durch den Kopf - „ja langsam abtauchen, Druckausgleich nicht vergessen“. In der richtigen Tiefe angekommen, beginnen wir mit unseren ersten Tarierversuchen (Schweben).

Gefolgt von weiteren Übungen wie Maske abnehmen, auf den Boden legen und eine Runde schwimmen, Lungenautomat herausnehmen und gegenseitiges Beatmen. Nachdem wir alle Forderungen ordnungsgemäß erfüllt haben, geht es endlich auf Entdeckungsreise und ich erlebe jetzt so richtig diese herrliche Unterwasserwelt. Plötzlich bekommen wir Besuch von einer riesigen Wasserschildkröte die uns ganz neugierig begutachtet und ich muss sofort an die Schildkröte „Crunch“ aus dem Film „Nemo“ denken. Kurz darauf gesellt sich noch eine zweite dazu. Ich kann gar nicht sagen wie happy wir alle waren, unser erster Tauchgang und schon 2 riesige Wasserschildkröten gesehen – faszinierend!

Vollkommen geschafft aber voller Eindrücke und Glückshormone, steigen wir nach ca. 20 Minuten wieder aus dem Meer und fahren zu unserer Tauchbasis zurück. An den restlichen 3 Tagen nehmen wir noch einiges an notwendiger Theorie durch und lernen u.a.
das Errechnen der Dekozeit. Selbstverständlich setzen wir bei weiteren 4 Tauchgänge dass um was wir gelernt haben und zwar direkt vor der Salzwasserlagune unserer Tauchbasis. Als Belohnung stoßen wir auf einen riesigen Rochen, Seepferdchen, Trompetenfische,
Muränen, riesige Barakudaschwärme und wunderschöne Anemonen. Uns allen war vorher nicht ansatzweiße bewusst, welcher Fischreichtum im Atlantik herrscht.

Am Donnerstagnachmittag wird es dann ernst. In relaxter Atmosphäre sitzen wir auf unserer Sonnenterasse und legen unsere schriftliche Prüfung ab. 40 Fragen müssen beantwortet werden. Kaum fertig, korrigiert Marco unsere Tests. Die Nervosität steigt und das warten auf die Ergebnisse macht die ganze Sache nicht gerade leichter. Dann kommt endlich die Nachricht, wir drei haben alle bestanden. Jetzt müssen wir nur noch morgen unseren Abschlusstauchgang hinbekommen. Auf 23 Meter Tiefe, tauchen wir entlang eines Riffes und dieses Mal sind wir fast 50 Minuten unterwegs. Das Abtauchen und tarieren gelingt uns immer besser und obwohl wir einige Tests absolvieren müssen, fangen wir an den Tauchgang richtig zu genießen. Glücklich und stolz nehmen wir später unser Brevet und unser Logbuch in Empfang, wir sind jetzt offizielle „Diver“. Voller Stolz und Motivation buchen wir natürlich gleich für den nächsten Tag einen Tauchgang in Verbindung mit einen Schnorchelausflug zu den Pilotwalen.

Ein weiteres, eindrucksvolles Highlight meines Urlaubs. Mit einem kleinen Motorboot und Dennis vom Barakuda-Tauchclub an Bord, starteten wir zu neunt unseren Ausflug. Nach ca. 20 Minuten Fahrt sehen wir schon die erste Gruppe an Walen. Plötzlich befanden wir uns mittendrin, Dennis gab uns das Zeichen „Tauchermaske und Schnorchel bereit“ und ab ins Meer. Direkt unter und neben uns schwammen die riesigen Pilotwale - was für ein Gefühl. Wir waren alle nur noch sprachlos und überwältigt von den Eindrücken. Nach einigen Minuten klettern wir wieder alle ins Boot und wir fuhren ein Stück weiter und plötzlich befanden wir uns in einer Walgruppe von ca. 30 jungen und alten Pilotwalen. Dieser Ausflug war definitiv der krönende Abschluss unseres Teneriffaurlaubes, der leider am
nächsten Tag zu Ende ging.

Ich bin zu der Erkenntnis gekommen das Tauchen etwas Wunderbares ist. Die Unterwasserlandschaft von Teneriffa mit ihren Überhängen, hohen Felswänden und vulkanischen Riffen verspricht abwechslungsreiche und unvergessliche Taucherlebnisse.

Zum Schluss, möchte ich Ihnen noch ein paar Tipps geben:

 

  • Informieren Sie sich vorab ob Ihre Tauchbasis einem internationalen anerkannten Verband angehört, da hier die Sicherheit und dadurch Ihr Leben, an erster Stelle steht.
  • Das Vorweisen eines ärztlichen Attests, einem so genannten Tauchtauglichkeitszeugniss, ist für alle Tauchkurse- bzw. Pakete zu Recht, Pflicht!
  • Und was ich auf jeden Fall empfehlen würde, nehmen Sie Ohrentropfen von daheim mit, sowie eine Ohrspülung. Da es immer wieder vorkommen kann, dass sich eine leichte Entzündung einstellen kann, sei es durch den Druck der Tiefe, die Klimaanlagen oder dem Poolwasser.
  • Teneriffa (span. Tenerife) ist die größte der Kanarischen Inseln und gehört zu Spanien. Die Vulkaninsel ist etwa 80 Kilometer lang, bis zu 50 Kilometer breit und hat eine Fläche von 2.034,38 Quadratkilometern.
  • Das Klima besitzt wie alle anderen Inseln des Kanarenarchipels ganzjährig milde Temperaturen. Von November bis Mai schwanken die Temperaturen von 18 - 21 Grad. Und im Juni bis Oktober von 22 – 26 Grad. Teilweise können auch Hochtemperaturphasen mit mehr als 35 Grad auftreten.
  • Die Flora und Fauna der Insel weist eine vielfältige Vegetation auf – zahlreiche Pflanzenarten sind nur auf den Kanaren oder sogar nur auf Teneriffa heimisch. Die Kanarische Kiefer bildet große Wälder und im trockenen Süden der Insel sind sukkulente Wolfsmilchgewächse beheimatet. Fast alle Pflanzenarten stehen heute unter strengem Artenschutz, die Ausfuhr von Pflanzen, Pflanzenteilen oder Samen ist daher verboten.
  • Die Tierwelt auf Teneriffa weist kaum Säugetiere auf. Am Teide ist die Waldkatze zu Hause, es gibt außerdem ausgewilderte Kaninchen. Raubtiere oder giftige Schlangen hat es nie gegeben. Dagegen Reich ist die Vogelwelt. Absolut erwähnenswert sind die Westkanareneidechsen, die in großer Zahl auf Teneriffa vorkommen und sich gerne füttern lassen. Pilotwale vor Playa Paraiso sind eine Besonderheit. An kaum einem anderen küstennahen Ort der Welt sind so viele Wale beheimatet.

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