Europa Park Rust

Europa Park Rust

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Freizeitparks standen bislang nicht auf unserem familiären Ausflugsplan. Um die langen Sommerferien zu überbrücken, entschloss ich mich dennoch mit meinem Sohn einen Tag nach Rust zu fahren und den Europapark zu besuchen. Das Wetter passte und so kamen wir von unserem Fahrer Richard Gotsch in dem komfortablen „Wicked“-Reisebus perfekt chauffiert in Rust an, wo uns schon von weitem die in den Himmel ragenden Achterbahnloopings den Weg wiesen. Zuvor – das sollte nicht unerwähnt bleiben – machten wir Rast auf einem Autobahnparkplatz und genossen den leckeren Spangler-Busfrühstücksteller inkl. Kaffee.

 

 

Gleich nach dem Verteilen der Eintrittskarten ging´s dann los. Zuerst stimmten wir uns mit einem 4D-Video ein, bei dem nicht nur die Figuren plastisch vor uns standen, sondern auch noch mit Wind, Wasser und dem Poltern unser Sitze der Eindruck vermittelt wurde, dass wir uns mittendrin im Geschehen befänden. Dann verschafften wir uns mit einer Fahrt auf den Aussichtturm einen Überblick über den gesamten Park, bevor wir loszogen, um den Nervenkitzel der einzelnen Attraktionen zu erkunden.

Bei der Wasserrutsche „Poseidon“ lernten wir zuerst einmal, wie kurzweilig eine Stunde Anstellzeit sein kann. Dank ausgeklügelter Besucherführung bewegte sich der Besucherstrom mal schneller, mal lansamer, aber unablässig vorwärts und durch den ständigen Wechsel der Umgebung verflog die Zeit wie im Flug. Und schon saßen wir im Boot, wurden über eine Rampe in luftige Höhen gezogen, wechselten dort 2x die Richtung, bevor es mit dem typischen Schrei aller in Atem beraubenden Tempo wieder nach unten ging. Eine riesige Wasserfontäne bremste die schnelle Fahrt. Die Erde hatte uns wieder.

Danach der neue Megacoaster „Blue fire“. Wie bei einem Raketenstart wurden wir durch eine Nebelwand in die Luft geschleudert. Der Rest war reiner Geschwindigkeitsrausch, bei dem wir durch Loopings und Helixschrauben geschossen wurden. Dass wir dabei natürlich völlig ruhig blieben, konnten wir an unserer Pulsfrequenz erkennen, die über die Griffstangen gemessen wurde. Und natürlich auch an den Zielfotos, die bei nahezu jeder Bahn kurz vor dem Zieleinlauf gemacht wurden. 

Die Zeit verging jedenfalls wie im Flug, auch wenn zwischen den Attraktionen immer wieder Wartezeiten fällig waren. Die Fahrten z.B. im Wildwasserfjord, durch eine Geisterbahn, eine Piratenhöhle oder die EuroSat-Hochgeschwindigkeits-Achterbahn, bei der man in einer riesigen Kugel im Dunkeln alle Höhen und Tiefen der Erdbeschleunigung erfahren konnte, waren alle extrem kurzweilig. Nebenbei besichtigten wir noch die Original-Module des ehemaligen russischen Weltraumlabors MIR, nicht ohne auch noch eine Fahrt mit der gleichnamigen Achterbahn zu machen. Dort wurden wir in einem dunklen Turm nach oben geschraubt, umrundeten im letzten Teilstück zu erhebenden Klängen eine Sojus-Rakete, um dann – endlich oben angelangt – wieder in die Tiefe zu rauschen.

Alles in allem hat sich die Fahrt gelohnt, wenn ich auch nie verstehen werden, was Menschen bewegt, sich aus luftigen Höhe, in einer kleinen Blechkapsel festgeklemmt, freiwillig in die Tiefe stürzen zu lassen. Das Angebot des Europaparks ist jedenfalls so umfangreich, dass es uns an diesem Tag nicht gelungen ist, alles zu fahren. So mussten wir denn auch schweren Herzens auf den SilverStar verzichtet, weil wir sonst die Abfahrt unseres Busses verpasst hätten. Die Heimfahrt war dann auch deutlich entspannter als die Hinfahrt. Dennoch waren wir nach rund 20 Stunden froh, endlich wieder festen Boden und ein Bett unter den Füßen zu haben.

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